Zum Inhalt
Fakultät Kunst- und Sportwissenschaften

„Was wir im Sportunterricht lernen (sollen)" - Theoretische Überlegungen und empirische Erkenntnisse zu Wunsch und Wirklichkeit im Sportunterricht

23.11. - 25.11.2023
Jahrestagung der Kommission Sportpädagogik an der TU Dortmund

 

 

Call for Papers

Die Frage, was im Sportunterricht gelernt wird oder werden soll, ist kein neues Anliegen, sondern beschäftigt die sportpädagogische Diskussion um die Gestaltung und den Ertrag von Sportunterricht bereits seit seiner Etablierung als allgemeinbildendes Unterrichtsfach. Das Sollen wird in den großen Entwürfen des Faches ebenso verhandelt wie die pädagogische Relevanz und das ‚richtige‘ Verständnis von Bewegung, Spiel und Sport.

Dennoch hat die Thematik nicht an Aktualität verloren. Denn das, was im schulischen Sportunterricht gelernt wird, beschränkt sich weder auf das, was dort gelehrt wird noch auf das, was gelehrt werden soll. Gerade die nicht ins Bewusstsein tretenden Lern- und Sozialisationsprozesse und damit die impliziten Wirkungen schulischen Sportunterrichts treten dann in den Fokus. Hier lässt sich insbesondere an die bildungssoziologische Perspektive Robert Dreebens (1968/1980) anschließen, der den Blick dafür schärfte, dass neben der Übergabe von Wissen und Fähigkeiten auch die Übernahme von sozialen Verhaltensprinzipien und kultureller Normen im Rahmen schulischer Sozialisation stattfindet. Diese Normen- und Wertsysteme können nicht offiziell didaktisiert werden, sondern funktionieren vielmehr auf der verborgenen Ebene eines ‚hidden curriculums‘. Für den Sportunterricht lässt sich eine Steigerung dieses heimlichen Lehrplans annehmen, da Schule und Sport gleichermaßen als Sozialisationsagenturen fungieren und Normen, wie bspw. der Umgang mit Leistung(sbewertungen), der Fairness, der Ein- und Unterordnung, der Körper- und Geschlechterkonstruktionen in sportunterrichtlichen Settings mitunter über das Schulische hinausgehende Selbstverständlichkeiten ausbilden.

Die DGfE-Tagung 2023 möchte sowohl diese Selbstverständlichkeiten als auch die Vermittlung heimlicher, aber auch offizieller Lehrziele im Sportunterricht thematisieren und diskutieren. Dabei sollen sowohl gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen und Wirkungen des Sportunterrichts, wie Digitalisierung, Inklusion, fachfremder Unterricht, aber auch fächerübergreifender Unterricht als auch die ‚Nebenwirkungen‘ eines ‚hidden curriculums‘ aus unterschiedlichen theoretischen, empirischen und methodischen Ansätzen betrachtet werden. Neben dem Fokus auf die sportunterrichtliche Sozialisation der Schüler:innen, sollen auch Fragen des pädagogisch-professionellen Handelns der Sportlehrer:innen thematisiert werden. Das „wir“ im Tagungstitel schließt gleichermaßen Adressat:innen und Vermittler:innen sowie Erforscher:innen des Sportunterrichts ein.

Wir planen im bewährten Tagungsformat der gemeinsamen Diskussion aller Beiträge. Als Hauptvortragende konnten Werner Helsper (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Petra Wolters (Universität Vechta) und André Gogoll (Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen (ESHM)) gewonnen werden.

Wir freuen wir uns über Einreichungen der Tagungsteilnehmer:innen für Einzelvorträge oder Posterpräsentationen. Alle Einreichungen werden von einer Gutachtendenkommmission bewertet. Neben der Qualität der Beiträge wird auch die Passung zum Tagungsthema geprüft. Für Einzelvorträge sind 30 – 45 Min vorgesehen (Vortrag und Diskussion), auch für die Postersession ist eine ausgiebige Diskussionszeit eingeplant.

Interessenten werden herzlich um ihre Anmeldung zur Tagung ab dem 24.04.2023 und die Einreichung von Beiträgen bis zum 01.08.2023 gebeten.

Eine Rückmeldung zu den eingereichten Beiträgen wird bis zum 01.09.2023 erfolgen.

Das Rahmenprogramm beinhaltet am ersten Abend ein informelles come-together in einer für das Ruhrgebiet der früheren Jahre zu Hochzeiten des Bergbaus typischen „Stehbierhalle“. Der Gesellschaftsabend findet am zweiten Tag auf dem Gelände des LWL-Museums Zeche Zollern im Nordwesten Dortmunds statt: Nach einer Führung durch die Zeche wird gemeinsam im „Pferdestall“ gegessen.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte per Mail an dgfe-spopaed-2023.issw.fk16tu-dortmundde.

Wir würden uns freuen, Sie an der TU Dortmund begrüßen zu dürfen.

Für das Tagungsteam: Miriam Seyda (TU Dortmund) und Hilke Pallesen (MLU Halle-Wittenberg)

Tagungsteam

Prof. Dr. Miriam Seyda (TU Dortmund), Dr. Hilke Pallesen (MLU Halle-Wittenberg)
Philipp Hendricks, Sina Hinternesch, Dr. Svenja Kamper, Noah Pirk, Anne Köhler & Karolin Franken (TU Dortmund)

Kontakt: dgfe-spopaed-2023.issw.fk16tu-dortmundde