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Fakultät Kunst- und Sportwissenschaften
Sportpsychologie

Forschung

Forschung

Die Forschung im Arbeitsbereich Sportpsychologie umfasst verschiedenste Facetten der
Disziplin Sportpsychologie. Unsere Forschung ist interdisziplinär angelegt, sodass wir
Kooperationen mit Kolleg*innen aus den Bereichen Sportpädagogik/-didaktik,
Sozialwissenschaften, Psychologie, Kommunikationswissenschaft,
Gesundheitswissenschaften/Public Health oder der (Neuro-) Motorikforschung aufgebaut
haben.
Unsere Schwerpunkte liegen einerseits in der „Exercise Psychology“ und hier insbesondere
in den Bereichen Bewegung, Spiel und Sport und psycho-soziale Gesundheit im Kindesalter
sowie (sport-)psychologische Determinanten für gesundes Aufwachsen. Ein Schwerpunkt in
diesem Bereich ist die Erforschung der Entwicklung und Bedeutung des physischen
Selbstkonzepts.
Darüber hinaus erforschen wir im Bereich „Sport Psychology“ Einflussfaktoren auf Leistung
und Wohlbefinden von Athlet*innen wie beispielsweise Effort, Emotionen oder Motivation.
Des Weiteren erforschen wir Leistungsparameter in Teamsportarten (bspw. shared mental
models) und den Umgang mit Krisensituationen und Coping-Mechanismen von
Sportler*innen.
Unsere empirische Forschung umfasst sowohl Grundlagenforschung (z. B. zum
Selbstkonzept) und Basisdatenforschung (z. B. das deutschlandweit repräsentative Panel zu
Potenzialen von Bewegung, Spiel und Sport im Kindesalter „Move for Health“) als auch Interventionsforschung
(z.B. im Bereich der gesunden Kommune) und Transferforschung (z. B. in
der angewandten Sportpsychologie).
Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick über unsere laufenden Forschungsprojekte.
Bei Rückfragen sprechen Sie uns gerne an (dennis.dreiskaemper@tu-dortmund.de).

Forschung

Förderer: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend | Förderkennzeichen: ZMl7/2523XXX046 (Fördersumme 2023 und 2024: 450.000€, davon 185.000€ PI)

 

PI: Prof. Dr. Dennis Dreiskämper

 

Im Rahmen des durch das Zukunftpaket geförderte Projekt Move For Health der deutschen Sportjugend im DOSB (dsj) wurden für das Modul Wissenschaft für die Jahre 2023 und 2024 insgesamt 450.000€ für wissenschaftliche Begleitforschung zur Verfügung gestellt. Unter der Projektleitung von Prof. Dr. Dennis Dreiskämper wurde ein aus insgesamt fünf Teilprojekten bestehendes Verbundprojekt (sieben Partner, sechs Hochschulen) konzipiert, das folgende Themenbereiche behandelt:

 

  1. Psycho-Soziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen und das Potenzial von Bewegung, Spiel und Sport
  2. Der Sportverein als attraktive Lebenswelt im Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen
  3. Sozial benachteiligte und sportferne Gruppen: Herausforderungen und Gelingensbedingungen für den Sport

 

Die drei Themenfelder werden dabei sowohl quantitativ (in Form einer repräsentativen deutschlandweiten Befragung) als auch qualitativ (durch Vertiefungsstudien in spezifischen Bereichen) bearbeitet. Hierbei werden die Inhalte und Ergebnisse miteinander in Form von Verbund-Forschung in mixed-method Ansätzen verknüpft und verschränkt. Dies bedeutet, dass alle drei Themen methodisch identisch im Panel abgedeckt und in den Vertiefungsstudien aufgegriffen werden. Die erste Befragung fand im Juli und August 2023 in über 4.000 Haushalten statt, wobei Eltern von 2.112 Kindern zwischen 5 und 12 Jahren, Eltern von 1.978 Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren und die Jugendlichen selbst befragt wurden. In 2024 wurde ein Längsschnitt (inkl. Aufwuchs) realisiert. Neben den bestehenden Fragestellungen wurde der Bereich der Demokratieförderung und -haltung als weitere Variable ergänzt.

Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

PI: Dr. Dennis Krämer (Universität Münster)

 

Ziel dieses Projekts ist der Aufbau eines interdisziplinären Forschungsnetzwerks zu Gesundheit, Technologie, Resilienz und Krisen zwischen Deutschland und Japan. Prof. Dr. Dennis Dreiskämper ist Mitglied dieses Forschungsverbunds. Weitere Informationen findet man hier:  https://www.resilient-healthcare.de

Förderer: Erasmus+ (EU)

PI: Prof. Dr. Ian Boardley, Prof. Andreá Petroczi, Prof. Susan Backhouse

 

Ziel dieses Projekts ist der Aufbau eines interdisziplinären Forschungsnetzwerks zur besseren Kommuniukation zwischen Athlet:innen, Spitzensport und Forschung. Weitere Informationen findet man hier: https://www.cleansportalliance.org/

Förderer: in Vorbereitung

Partner: Deutsches Jugendinstitut, deutsche Sportjugend (dsj), Forschungsverbund Kinder- und Jugendsport NRW, diverse Universitäten

 

Ziel des Projekts ist es, das Thema Bewegung, Spiel und Sport in den repräsentativen Studien des deutschen Jugendinstituts (dji; u.a. AID:A Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten) zu integrieren, um so mehr über den Stellenwert des Sports bei Kindern und Jugendlichen, über Potenziale des Sports für Gesundheit und über soziale Determinanten von Sportverhalten in Deutschland zu identifizieren.

Förderer: Staatskanzlei NRW (2023-2024); Projektsumme: 20.000€

PI: Prof. Dr. Nils Neuber (Uni Münster)

 

 

Sportverhaltensdaten wie sportliche und körperliche Aktivität, Sportvereinsmitgliedschaft sowie Prädiktoren der sportlichen Aktivität wie Motivation, Sportfreue, Selbstwirksamkeit, Selbstkonzept, Emotionen, Affekte etc. werden oftmals nicht systematisch erhoben. Ziel ist eine repräsentative Darstellung von Ergebnissen und Methoden in der Erfassung von Bewegungsdaten von Kindern und Jugendlichen in NRW.

Unter dem Stichwort „Gesundes Aufwachsen im Kindesalter“ werden verschiedene Schwerpunkt-Forschungsprojekte des AB gefasst, hierunter fallen unter anderem

  • Gesunde Kinder in gesunden Kommunen (gefördert durch die EU Interreg V – VII; 2011-2021, tägliche Bewegungszeiten für mehr als 3.000 Kinder in Grundschulen und Kitas in NRW, Niederlanden, Polen und Brandenburg)
  • Gesunde Kommune Altenberge (seit 2016, motorische Testungen in Grundschulen, Lehrer- und Elternfortbildungen)
  • DRAGOs Dschungelabenteuer: Flächendeckende Erhebung der motorischen Fähigkeiten von Drittklässlern in einem niedersächsischen Landkreis
  • Sportlichter (gefördert von der DSEE; Entwicklung von Förder- und Forderangeboten und deren Evaluierung im Ganztag von Grundschulen

Entwicklung von Messinstrumenten zum physischen Selbstkonzept im Kindesalter (zur Homepage mit Inventaren und Materialien hier (Link folgt))

Untersuchung der Einflüsse des physischen Selbstkonzepts auf Motivation und Sportverhalten

Sensibilisierung von Lehrkräften und Trainer:innen für das Thema Selbstwahrnehmung von Kindern und Jugendlichen

Theorieentwicklung zur Entstehung und Bedeutung des Selbstkonzepts über die Lebensspanne

 

Forschungsanträge sind gegenwärtig in Vorbereitung; Anfragen für BA- und MA-Arbeiten zu diesen Thema sind ausdrücklich erwünscht.

Anstrengung (Effort) ist ein entscheidender Einflussfaktor für Leistung. Die Frage, wie man
Leistung erreicht, ist komplex und erfordert ein klares Verständnis der Leistungsparameter.
Effort gilt als wichtiger Faktor für sportliche Leistung, besonders bei zielorientierten
Prozessen. Trotz der Verbreitung des Konzepts in Forschung und Praxis wird der Begriff
selten klar definiert und operationalisiert, obwohl die Anzahl der Artikel darüber stetig
steigt.
Hannah Pauly und Dennis Dreiskämper erforschen gemeinsam mit Svenja Anna Wolf (Florida
State University, USA) und Bernd Strauss (Universität Münster) in diesem Bereich wie Effort
definiert und gemessen werden kann. Auf Basis dessen untersuchen wir experimentell,
inwiefern mithilfe der Integration von Effort in die Theory of Challenge and Threat States
(TCTSA) Leistung besser erklärt werden kann. Außerdem sollen weitere unterliegende
Mechanismen die Effort und wiederum Leistung beeinflussen, erforscht werden.

Das Verständnis innerhalb eines Teams ähnliche Entscheidungen und Handlungen zu treffen,
ist für die Teamleistung relevant. Shared Mental Models (SMMs; dt. geteilte mentale Modelle)
sind Wissensrepräsentationen einzelner Teammitglieder, die auf Teamebene geteilt und
ergänzt werden. Sie helfen in Teamsportarten, dass sich die einzelnen Teammitglieder
miteinander koordinieren können. In den letzten Jahren beschäftigten sich immer mehr
Autor:innen mit SMMs, jedoch waren die empirischen Befunde im Sport sehr unterschiedlich.
In der Promotion von Dr. Charlotte Behlau wurde daher der Fokus darauf gelegt, geeignete
Messmethoden zu entwickeln, um so einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Teamforschung
zu entwickeln.
Für die Teamleistung spiele diese Teamentscheidungen und weitere Gruppendynamiken (wie
z. B. Teamvertrauen oder kollektive Wirksamkeit) eine relevante Rolle, sowohl in
traditionellem als auch in esports.
Esports ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden und bis 2025 wird ein weiter
Anstieg auf 640 Millionen Zuschauer:innen geschätzt (Statista, 2025). Das Internationale
Olympische Komitee ist schon 2018 darauf aufmerksam geworden und hat eine Arbeitsgruppe
erstellt, um zu schauen, wo Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen dem traditionellen Sport
und esports existieren. Ähnlich ist eine akademische Diskussion entstanden unter
Sportwissenschaftler:innen, inwieweit esports denn nun als Sport gesehen werden kann.
Wir haben hierzu ein Positionspapier im German Journal of Sport Science zusammen mit
Kolleg:innen veröffentlicht, außerdem wurde sich der Diskussion datenbasiert genähert, mit
dem Ergebnis, dass die Teamdynamiken von esports und traditionellen Teamsportler:innen
ähnlich sind.